31 Zitate und 1 Gedicht über Tabu.
Tabus sind finstere Löcher, die ab und an ordentlich gelüftet gehören. Gern auch mit Zügen von Sarkasmus oder zumindest einem Hauch von Ironie.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Gebt, daß ich nie so töricht sei,
Zu traun der Menschen Schwur und Treu'.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Es gibt nichts, was man so gern berühren möchte wie ein Tabu.
© Erwin Koch (*1932), deutscher Aphoristiker
Erst überschritten die Enttabuisierer sämtliche Grenzen, um sich dann über mangelnde Grenzerfahrungen zu beklagen.
© Anselm Vogt (*1950), deutscher Gymnasiallehrer, Essayist, Kabarettist, Jazzmusiker und Aphoristiker
Quelle: Potthoff/Vogt/Klüting, Leitkultur? Kultur light! Aphoristisches Wörterbuch zur Kulturkritik, Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer 2007
Heute noch unbesiegbar und unantastbar, morgen schon unberührbar.
© Siegfried Wache
(*1951), technischer Zeichner, Luftfahrzeugtechniker und Buchautor
Die Tabuvorschriften waren das erste Recht.
Sigmund Freud (1856 - 1939), eigentlich Sigismund Schlomo Freud, öster. Psychiater und Begründer der Psychoanalyse
Quelle: Freud, Das Unbehagen in der Kultur, 1930
Rühre am Tabu, und raus bist du.
© Erhard Horst Bellermann (*1937), deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Bellermann, Gedankenreich, Engelsdorfer Verlag 2004
Wenn die Erinnerung stockt, wenn man nicht mehr weiter weiß, muß man das betrachten, was gerade vor Augen liegt.
© Elmar Schenkel (*1953), Anglist, Autor, Übersetzer, Maler
Quelle: Schenkel, Befragung der Schwalben. Notizen und Aphorismen, edition vulcanus 2012
Das ist das einzige unsinnige Tabu, das es noch gibt:
der Sexus als etwas Natürliches und Notwendiges.
D. H. Lawrence (1885 - 1930), David Herbert Lawrence; englischer Schriftsteller, der in der englischen Literatur des 20. Jahrhunderts als erster Schriftsteller von Rang aus einer Arbeiterfamilie stammte