32 Zitate und 1 Gedicht über Tabu.
Pst
Es gibt ja leider Sachen und Geschichten,
Die reizend und pikant,
Nur werden sie von Tanten und von Nichten
Niemals genannt.
Verehrter Freund, so sei denn nicht vermessen,
Sei zart und schweig auch du!
Bedenk. Man liebt den Käse wohl – indessen,
Man deckt ihn zu.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, W., Gedichte. Zu guter Letzt, 1904
Tabu. – Das sogenannte Selbstverständliche ist die vorlaute Antwort auf Fragen, die man nicht stellen darf.
© Rainer Kohlmayer (*1940), Professor für Interkulturelle Germanistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Herausgeber der Zeitschrift »Die Schnake«, Autor und Übersetzer von Theaterstücken
Quelle: Kohlmayer, Die Schnake, Ausgaben 15+16
Was man nicht zum Dogma erklären kann, wird in der Regel zum Tabu erklärt.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Tabus sind finstere Löcher, die ab und an ordentlich gelüftet gehören. Gern auch mit Zügen von Sarkasmus oder zumindest einem Hauch von Ironie.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Gebt, daß ich nie so töricht sei,
Zu traun der Menschen Schwur und Treu'.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Es gibt nichts, was man so gern berühren möchte wie ein Tabu.
© Erwin Koch (*1932), deutscher Aphoristiker
Erst überschritten die Enttabuisierer sämtliche Grenzen, um sich dann über mangelnde Grenzerfahrungen zu beklagen.
© Anselm Vogt (*1950), deutscher Gymnasiallehrer, Essayist, Kabarettist, Jazzmusiker und Aphoristiker
Quelle: Potthof/Vogt/Klüting, Leitkultur? Kultur light! Aphoristisches Wörterbuch zur Kulturkritik, Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer 2007
Heute noch unbesiegbar und unantastbar, morgen schon unberührbar.
© Siegfried Wache
(*1951), technischer Zeichner, Luftfahrzeugtechniker und Buchautor