31 Zitate und 1 Gedicht über Tragik, Drama.
Manchen liegt Verstrickung ins Tragische mehr im Blut als Hingabe an Heiterkeit. Sie können es anstellen wie sie wollen, immer geraten sie beim Fröhlichsein rasch in unkontrollierte Ausgelassenheit oder gar Ausschweifung, oder aber sie verfallen so sehr in namenloses Alleinsein, daß sie auf der Schwelle zum Selbstmord stehen.
© Friedrich Löchner (1915 - 2013), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor
Quelle: Löchner, Blätter am Wege (veröffentlicht unter dem Pseudonym Erich Ellinger), 1970
Tragik und Komik haben eine gemeinsame Wurzel: die Inkongruenz der Dinge.
© Ernst Reinhardt (*1932), Dr. phil., Schweizer Publizist und Aphoristiker
Quelle: Reinhardt, Gedankensprünge. Aphorismen, Friedrich Reinhardt Verlag 2003
Mit der Anzahl der Tragödien steigt auch das Ansehen der Komiker.
© Pavel Kosorin (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker
Aufrichtig ist die wahre Melpomene,
Sie kündigt nichts als eine Fabel an
Und weiß durch tiefe Wahrheit zu entzücken;
Die falsche stellt sich wahr, um zu berücken.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, F., Briefe. An Goethe, als er den »Mahomet« von Voltaire auf die Bühne brachte, 1800
Das ist der inneren Zusammenhang des Dramas, daß jede Szene ein Bedürfnis erregen und jede eins befriedigen muß.
Franz Grillparzer (1791 - 1872), Wiener Hofkonzipist und Burgtheaterdichter
Denn die Natur des Dramas duldet den Finger des Ungefährs oder der unmittelbaren Vorsehung nicht.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, 1782. Vorrede
Das gerade scheint mir das Große und Herrliche an der strengen Tragödie zu sein: sie entsteht aus dem tiefsten Leiden und bejaht doch das Leben mit dem höchsten Jauchzen.
Paul Ernst (1866 - 1933), deutscher Essayist, Novellist, Dramaturg, Versepiker
Quelle: Ernst, Der Weg zur Form. Abhandlungen über die Technik, vornehmlich der Tragödie und Novelle, 1928 (EA: 1906)
Innere Freiheit und äußere Notwendigkeit, dies sind die beiden Pole der tragischen Welt.
August Wilhelm von Schlegel (1767 - 1845), deutscher Philosoph und Schriftsteller, zusammen mit seinem Bruder Friedrich Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik
Quelle: Schlegel, A. W., Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur, 3 Bde., 1809-1811
Man kann ein Drama durch Kürzen verlängern.
Friedrich Hebbel (1813 - 1863), Christian Friedrich Hebbel, deutscher Dramatiker und Lyriker
Quelle: Hebbel, Tagebücher. Nach der historisch-kritischen Ausgabe von R. M. Werner, 4 Bde., 1903-04. 1851