164 Zitate und 116 Gedichte über Trennung.
Weiber, die in der Jugend Charakter haben, werden Schälke, wenn die Liebhaber sich verlieren.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gespräche. Mit Friedrich Wilhelm Riemer, 27. April 1814
Was nicht zusammen kann
Bestehen, tut am besten sich zu lösen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie, 1801. 2. Akt, 2. Auftritt, Lionel
Es ist immer schmerzhaft sich von Leuten zu trennen, die man für sehr kurze Zeit gekannt hat. Die Trennung von alten Freunden kann man mit Gleichmut ertragen. Aber die vorübergehende Trennung von jemanden, dem man gerade vorgestellt wurde, ist fast unerträglich.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Quelle: Wilde, Ernst sein ist alles oder Bunbury (The Importance of Being Earnest), 1895
Der Trennung Zeit ist böse Zeit,
Doch sie wird drum verrinnen.
Traun, wer nicht will von dannen gehn,
Der bringt sich selbst ums Wiedersehn –
All Leid hat seine Freude
Theodor Fontane (1819 - 1898), dt. Schriftsteller, Journalist, Erzähler und Theaterkritiker
Quelle: Fontane, T., Gedichte. Aus: Von der schönen Rosamunde, entstanden 1895, erstmals veröffentlicht 1905
Trennung vermindert mittlere Leidenschaften und steigert große, wie der Wind Lichter ausbläst und Flammen anfacht.
François de La Rochefoucauld (1613 - 1680), François VI. de La Rochefoucauld, franz. Offizier, Diplomat und Schriftsteller
Quelle: Rochefoucauld, Reflexionen oder moralische Sentenzen und Maximen, in: Die französischen Moralisten. Verdeutscht und hg. von Fritz Schalk, Leipzig 1938
Wenn uns die Menschen verlassen oder verwunden, so breitet ja noch immer der Himmel, die Erde und der kleine blühende Baum seine Arme aus und nimmt den Verletzten darin auf.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Sitzenlassen ist immer billiger als Heiraten.
Johann Nepomuk Nestroy (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor
Wanderlust
Morgen müssen wir verreisen,
und es muß geschieden sein.
Traurig ziehn wir unserer Straßen,
lebe wohl, Herzliebchen mein!
Kommen wir zu jenem Berge,
schauen wir zurück ins Tal,
schauen uns um nach allen Seiten,
sehen die Stadt zum letzten Mal.
Wenn der Winter ist vorüber,
und der Frühling zieht ins Feld,
will ich werden wie ein Vöglein,
fliegen durch die ganze Welt.
Dahin fliegen will ich wieder,
wo's mir lieb und heimisch war.
Schätzlein, muß ich jetzt auch wandern,
kehr' ich heim doch übers Jahr.
Übers Jahr zur Zeit der Pfingsten
pflanz' ich Maien dir ans Haus,
bringe dir aus weiter Ferne
einen frischen Blumenstrauß.
Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), eigentlich August Heinrich Hoffmann, deutscher Schriftsteller, dichtete 1841 auf Helgoland »Das Lied der Deutschen«, dessen 3. Strophe die heutige Deutsche Nationalhymne ist.