524 Zitate und 12 Gedichte über Tugend, Untugend.
Wer seine inneren Schätze in sich selbst verschließt,
läuft Gefahr zu verarmen.
Louis Couperus (1863 - 1923), niederländischer Schriftsteller, beschrieb meisterhaft die konventionelle niederländische Gesellschaft
Willst du eine Tugend kaufen,
So geh' und gib dein Herz dafür.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Nachlass. Neue Lieder, hier aus: Der wahre Genuss
Nichts leidet weniger Übertreibung als die Tugend.
Friedrich Maximilian von Klinger (1752 - 1831), deutscher Dramatiker, zuletzt russischer General, gab der Geniezeit seinen Namen
Aus der Tugend fließt der wahre Friede,
Wollust ekelt, Reichtum macht uns müde,
Kronen drücken, Ehre blend't nicht immer,
Tugend fehlt nimmer.
Albrecht von Haller (1708 - 1777), Schweizer Dichter und Universalgelehrter
Die zwei Tugendwege
Zwei sind der Wege, auf welchen der Mensch zur Tugend emporstrebt,
Schließt sich der eine dir zu, tut sich der andre dir auf.
Handelnd erringt der Glückliche sie, der Leidende duldend.
Wohl ihm, den sein Geschick liebend auf beiden geführt.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, F., Gedichte. Hier: Erstdruck 1795
Die Tugend sieht nach ihrem Schatten,
Dem Ruhme, sich nur wenig um.
Christoph August Tiedge (1752 - 1841), deutscher Schriftsteller
Quelle: Tiedge, Briefe von Rosalie und an dieselbe, 1841 (posthum)
Dem Dieb sind alle Menschen Diebe; Mörder
Dem Mörder alle: so färbt das Gewissen
Das Augenglas, wodurch die Seele sieht.
Wer nicht an Tugend glaubt, hat selber keine.
Johann Georg Pfranger (1745 - 1790), Hofprediger in Meiningen an der Werra, Pseudonym "Dr. Ritter", dichtete als Gegenstück zu Lessings Nathan 'Der Mönch vom Libanon', ein Nachtrag zu 'Nathan der Weise'.
Quelle: Pfranger, Der Mönch vom Libanon: Ein Nachtrag zu Nathan der Weise, 1782 (wurde seinerzeit anonym veröffentlicht und sollte eine Art Gegenentwurf zu Lessings "Nathan der Weise" darstellen)
Aus Not entstanden schon viele Tugenden. Es wäre anders, brächten Tugenden in Not.
© Emil Baschnonga (*1941), Schweizer Schriftsteller und Aphoristiker
Möge jemand tun oder sagen, was er will, mir gebührt es jedenfalls, rechtschaffen zu sein; ebenso wie wenn das Gold oder der Smaragd stets sagen würden: Tue oder sage einer, was er will, ich werde doch ein Smaragd bleiben und meine Farbe behalten.
Marc Aurel (121 - 180), römischer Kaiser und Philosoph, hieß bei Geburt Marcus Annius Catilius Severus; später Marcus Annius Verus; nach Adoption durch Kaiser Hadrianus: Marcus Aelius Aurelius Verus und nach Adoption durch Kaiser Antoninus Pius und als Kaiser: Marcus Aurelius Antoninus Augustus
Quelle: Marc Aurel, Selbstbetrachtungen (Τὰ εἰς ἑαυτόν), entstanden vermutlich 170-180 n. Chr. 7,15. Übersetzt von Albert Wittstock, 1879
Heiligenscheine sind in erster Linie zum Blenden statt zum Erleuchten da.
© Martin Gerhard Reisenberg (*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor