39 Zitate und 9 Gedichte über Umarmung.
Am schnellsten in fremde Arme gerät man auf der Flucht vor sich selbst.
© Martin Gerhard Reisenberg (1949 - 2023), Diplom-Bibliothekar und Autor
Eine innige Umarmung ist, als zöge man seine inneren Jalousien hoch, um die Sonne in sich reinzulassen.
© peter e. schumacher (1941 - 2013), Aphorismensammler und Publizist
Das Grab ist ein gar feiner und privater Ort,
doch niemand, so dächt ich, umarmt sich dort.
Andrew Marvell (1621 - 1678), britischer politischer Dichter und Satiriker; seine »Miscellaneous poems« erschienen 1681 posthum, sein lyrisches Werk hat erst im 20. Jahrhundert breite Beachtung gefunden
Kälte.
Heute eine Frau auf der Tanzfläche kennengelernt.
Nach dem ersten Blickkontakt gefragt, ob es ihr etwas ausmacht,
mich einmal in den Arm zu nehmen.
Nein. Hat sie gemacht.
Ich habe es mir irgendwie anders vorgestellt...
Mehr erwartet?
© Nico Szaba (*1970), deutscher Schriftsteller und Weltbürger
Quelle: Szaba, Das rotschwarze Buch. Bilder einer Seele, 2012
Eine liebevolle Umarmung mit blanken Armen macht ohne Zweifel ein sehnendes Herz hochgemut.
Ulrich von Singenberg (13. Jhdt.), mittelhochdeutscher Dichter, der vor allem in St. Gallen gewirkt hat
Die Schlange tötet ihr Opfer durch eine warme Umarmung.
© Pavel Kosorin (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker
Die Liebesumarmung: Wackelkontakt.
© Erhard Schümmelfeder (*1954), deutscher Erzieher und Schriftsteller
Quelle: Schümmelfeder, Denkzettel eines Zweiflers. Unzensierte Gedanken, 2013 (EA: 1991)
Der Entschluss, jemanden in die Arme zu schließen, schließt weitergehende Entschlüsse nicht aus.
© Brigitte Fuchs (*1951), Schweizer Autorin, Lyrikerin, Sprachspielerin
Nicht jedem, dem man in die Arme sinkt,
möchte man auch in die Hände fallen.
© KarlHeinz Karius (*1935), Urheber, Mensch und Werbeberater
Quelle: Karius, WortHupferl-Edition, WortHupferl-Verlag