123 Zitate und 14 Gedichte über Vater.
Ein Mann stellt dann am ehesten fest, daß sein Vater recht hatte wenn er einen Sohn hat, der ihm vorhält, unrecht zu haben.
© Willy Meurer (1934 - 2018), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto
Vater werden ist nicht schwer, doch Windeln wechseln umso mehr!
© Willy Meurer (1934 - 2018), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto
»Vater!«
Komm her, und sprich ein einzig Wort,
ein Wort, so kinderleicht zu sagen.
Komm her, und geh nicht wieder fort;
du brauchst vor mir ja nicht zu zagen.
Ich warte schon so lange dein;
o laß es nicht vergeblich sein!
Du sprachst als Kind dies liebe Wort
so oft und gern, wenn du gelitten;
es ward gehört am rechten Ort:
Das Vaterherz ließ sich erbitten.
wie ist dies Wort so klein, so klein,
und doch kann keines größer sein.
Nun bist du längst das Kind nicht mehr,
das du einst warst in jenen Tagen,
und wie so lang ist der nicht mehr,
dem du dein Leiden durftest klagen.
Er ging; doch trat ich für ihn ein;
die Liebe kann nicht sterblich sein.
Drum sprich dies Wort nun auch zu mir;
es kann dir doch so schwer nicht fallen.
O, hörtest du's im Himmel hier
von aller Sel'gen Mund erschallen!
Sprich »Vater«, nur dies Wort allein,
und ich will dir es ewig sein!
Karl May (1842 - 1912), eigentlich Carl Friedrich May, Pseudonym Karl Hohenthal; dt. Jugendschriftsteller
Was der Vater schwieg, das kommt im Sohne zum Reden; und oft fand ich den Sohn als des Vaters entblößtes Geheimnis.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen, 1883-1885 (1. vollständige Ausgabe aller Teile 1892). Zweiter Teil, 1883. Von den Taranteln
Ein Verhältnis zwischen Vater und seinem Kind ist gleichsam dem Beziehungsgeflecht einer alpinen Seilschaft. Im günstigen Fall erweist sich der Vater als Bergführer und führt sein Kind sicher zum Gipfel. Wird das Kind vom Vater verlassen, muß ein Vater mit dem Vorwurf leben, daß er das Seil abgeschnitten hat und sein Kind fortan ohne seine Hilfe den Gipfel erreichen muß.
© Bernhard Deykowski (*1959)
Der Ehre verlustig, am Leben bedroht,
vertrieben von Land und von Thron,
so flüchtet der Kaiser vor seinem Volk,
der Vater vor seinem Sohn.
Ernst von Wildenbruch (1845 - 1909), deutscher vaterländischer Dramatiker, Erzähler und Novellist, Enkel Louis Ferdinands von Preußen