340 Zitate und 16 Gedichte über Veränderung.
Eins und Alles
Im Grenzenlosen sich zu finden,
Wird gern der Einzelne verschwinden,
Da löst sich aller Überdruß;
Statt heißem Wünschen, wildem Wollen,
Statt läst'gem Fordern, strengem Sollen,
Sich aufzugeben ist Genuß.
Weltseele, komm, uns zu durchdringen!
Dann mit dem Weltgeist selbst zu ringen
Wird unsrer Kräfte Hochberuf.
Teilnehmend führen gute Geister,
Gelinde leitend, höchste Meister
Zu dem, der alles schafft und schuf.
Und umzuschaffen das Geschaffne,
Damit sich's nicht zum Starren waffne,
Wirkt ewiges, lebendiges Tun.
Und was nicht war, nun will es werden
Zu reinen Sonnen, farb'gen Erden,
In keinem Falle darf es ruhn.
Es soll sich regen, schaffend handeln,
Erst sich gestalten, dann verwandeln;
Nur scheinbar steht's Momente still.
Das Ew'ge regt sich fort in allen:
Denn alles muß in Nichts zerfallen,
Wenn es im Sein beharren will.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Ausgabe letzter Hand, 1827. Gott und Welt
Verändert sich nicht alles in der Welt? Warum sollten unsere Leidenschaften bleiben?
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Clavigo, 1774. 1. Akt, Carlos zu Clavigo
Wenn Sie über lange Zeit praktizieren, werden Sie früher oder später Veränderungen an sich feststellen.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Die Wechselwirkung hat keinen Zweck als sich selbst.
Friedrich Schleiermacher (1768 - 1834), Friedrich Daniel Ernst Schleiermacher, deutscher evangelischer Theologe, Philosoph und Pädagoge
Quelle: Schleiermacher, Schriften aus der Berliner Zeit 1796-1799
Der ›kleine Mann‹ könne sowieso nichts tun, sagt jeder. Aber wenn jeder sich noch einen kleinen Mann sucht, können viele kleine Männer ganz viel bewegen.
© Thomas Häntsch (*1958), Fotograf
Alle Dinge, Ereignisse und Erscheinungen,
verändern sich von Minute zu Minute.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Der ganze Lebenslauf eines Menschen ist Verwandlung; alle seine Lebensalter sind Fabeln derselben, und so ist das ganze Geschlecht in einer fortgehenden Metamorphose. Blüten fallen ab und welken, andre sprießen hervor und knospen: der ungeheure Baum trägt auf einmal alle Jahrszeiten auf seinem Haupte.
Johann Gottfried von Herder (1744 - 1803), deutscher Kulturphilosoph, Theologe, Ästhetiker, Dichter und Übersetzer
Quelle: Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 4 Bde., 1784-91. Zweiter Teil. 7. Buch. I. In so verschiedenen Formen das Menschengeschlecht auf der Erde erscheint, so ist's doch überall ein und dieselbe Menschengattung
Alle Dinge verändern sich, es gibt nichts in der ganzen Welt, das Bestand hat.
Ovid (43 v. Chr. - 17 n. Chr.), eigentlich Publius Ovidius Naso, römischer Epiker
Quelle: Ovid, Metamorphosen, entstanden um 1 oder 3 bis 8 n. Chr. 15,165.
Originaltext: Omnia mutantur, nihil interit
Veränderung ist immer möglich. Wir müssen sie nur wollen und dementsprechend handeln.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Alles wird anders – aber es ändert sich nichts!
© Willy Meurer (1934 - 2018), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto