341 Zitate und 17 Gedichte über Veränderung.
Für Wunder muß man beten,
für Veränderungen muß man arbeiten.
Thomas von Aquin (1224 - 1274), eigentlich Thomas Aquinas, italienischer Philosoph und Dominikanerpater
Auch der Mischtrank zersetzt sich, wenn man ihn nicht umrührt.
Heraklit von Ephesos (etwa 540 - 480 v. Chr.), auch Herakleitos, griechischer Philosoph, »Der weinende Philosoph« genannt
Quelle: Nestle, Die Vorsokratiker in Auswahl, 1908 (2. Auflage 1922). 59.
Ewig herrscht der Wechsel auf der Erde,
Eins zerstäubt, damit das andre werde:
Töten muß, was Leben bringt;
Rastlos wirkt die Zeit von Licht zu Lichte,
Treibet immer Blüten, reifet Früchte,
Die sie gierig selbst verschlingt.
Ernst Raupach (1784 - 1852), Ernst Benjamin Salomo Raupach, deutscher Dramatiker
Wer in hundert Jahren von unseren Zeitgenossen wieder auferstehen könnte, der würde unseren Erdboden nicht wiedererkennen.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«
Quelle: Friedrich II. (der Große), Briefe. An d'Alembert, am 26. April 1782
Verwandlung ist nicht Lüge.
Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke, österreichischer Erzähler und Lyriker; gilt als einer der bedeutendsten Dichter der literarischen Moderne
Das Sichveränderndürfen ist der Feind
des Sichverändernmüssens.
© Michael Marie Jung (*1940), Professor, deutscher Hochschullehrer, Führungskräftetrainer, Coach und Wortspieler
Quelle: Jung, Ausgesprochen scharfe Konturen. 1500 neue Aphorismen & Sprüche, Books on Demand 2006
Wandel, nicht Rede, ist des Weisen Lehre.
Laotse (vermutlich 6. Jh. v. Chr.), eigentlich Laozi, auch Lau Dsi oder Lau Dan, nur legendenhaft fassbarer chinesischer Philosoph, Begründer des Taoismus, Laotse bedeutet 'der Alte', sein Sippenname war 'Li Erl'
Man empfängt überhaupt in den jüngsten Jahren Eindrücke, weil nur das Material genügend weich ist, später können uns Schicksale wohl erheben oder zertrümmern, aber wenig mehr wandeln.
Karl Emil Franzos (1848 - 1904), österreichischer Schriftsteller, schrieb aus liberaler Sicht Kulturbilder und Erzählungen aus der Welt des osteuropäischen Judentums
Quelle: Franzos (Hg.), Deutsche Dichtung (Zeitschrift), 1886-1904
Wenn ich nach einigen Jahren eine Person wiedersah, die ich jung gekannt hatte, kam es mir beim ersten Blick immer vor, als begegnete ich jemand, der ein großes Unglück erlitten habe.
Giacomo Leopardi (1798 - 1837), ital. Dichter, Essayist und Philologe, bedeutender Erneuerer der italienischen Literatursprache
Quelle: Leopardi, Gedanken (Pensieri), 1845