163 Zitate und 4 Gedichte über Verachtung.
Ohne Verachtung kein Vertrauen, und sei es auch Todesverachtung.
© Peter Rudl (*1966), deutscher Aphoristiker
Mir ekelt vor diesem tintenklecksenden Säkulum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Die Räuber, 1781. 1. Akt, 2. Szene, Karl von Moor
Pfui über Eure Zunge,
Die alles Gute verschweigt
Und nur das Übelste sagt,
Das Euer Herz sich ausdenken kann.
Hartmann von Aue (um 1170 - um 1215), schwäbischer Ritter, Epiker, Minnesänger und Kreuzzugteilnehmer 1197
Die Welt ist voll Menschen, die andern durch ihren Ruhm oder ihr Schicksal imponieren. Kommt man ihnen aber zu nahe, so geht man plötzlich von der gespannten Bewunderung zur Verachtung über – wie man manchmal in einem Augenblick geheilt ist von der Liebe zu einer Frau, die man eben noch heiß begehrt hat.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues (1715 - 1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller
Quelle: Vauvenargues, Unterdrückte Maximen, übersetzt von Fritz Schalk, in: Die französischen Moralisten, 1938
Nichts ist verächtlicher als trauriger Witz.
Friedrich von Schlegel (1772 - 1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Mit seinem Bruder August Wilhelm Schlegel gilt er als Mitbegründer der deutschen Romantik
Quelle: Schlegel, F., Fragmentensammlungen (Kritische Fragmente, Blüthenstaub, Athenäums-Fragmente, Ideen), 1797-98. Kritische Fragmente [17]
Die Verachtenswerten sind selten der Verachtung wert.
© peter e. schumacher (1941 - 2013), Aphorismensammler und Publizist
Verachtung ist das Gefühl eines vorsichtigen Mannes für einen Feind, der zu mächtig ist, um ihn gefahrlos zu bekämpfen.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Abnorm: nicht normgerecht; auf Denken und Handeln bezogen bedeutet abnorm unabhängig und dieses wiederum heißt verachtenswert.
Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker
Quelle: Bierce, Des Teufels Wörterbuch (The Cynic's Word Book), 1906 (1909 als »Devil’s Dictionary« in ›Collected Works‹, Vol. 7)
Man kann keinen größeren Irrtum begehen, als Buddha zu achten, seine Mitmenschen aber gering zu schätzen.
© Dalai Lama (*1935), (Das Lächeln des Himmels), eigentlich Tenzin Gyatso, 14. geistiges und politisches Oberhaupt der Tibeter, wurde 1989 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Wiedergabe mit freundlicher Erlaubnis Seiner Heiligkeit
Die Menschenverachtung ist für den nachdenkenden Geist nur die erste Stufe zur Menschenliebe.
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen, 1918 (posthum). 1891