24 Zitate und 1 Gedicht über Verehrung.
Die Verehrung des Weisen ist ein großes Gut für seinen Verehrer.
Epikur von Samos (341 - 271 v. Chr.), griechischer Philosoph
Quelle: Nestle, Die Nachsokratiker, 2 Bde., 1923. Aus der Spruchsammlung 'Also sprach Epikuros' [32]
Du kannst keinen Großen mehr ruhig verehren,
mußt dich zugleich seiner Narren erwehren.
Christian Morgenstern (1871 - 1914), deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer
Quelle: Morgenstern, Epigramme und Sprüche, 1922 (posthum)
Kult war früher etwas Heiliges. Heute ist es eine sehr profane Erfindung einiger ›Eingeweihter‹ zum Ausschluß anderer.
© Markus M. Ronner (1938 - 2022), Schweizer Theologe, Autor und Aphoristiker
Quelle: Ronner (Hg.), Treffende Pointen zu Geld und Geist, Ott Verlag 2000
Die grenzenlose Verehrung für einen Menschen ist genauso ungesund wie abgrundtiefer Haß.
© Esther Klepgen (*1965), Autorin
Hoch verehr ich ohne Frage
Dieses gute Frauenzimmer.
Seit dem segensreichen Tage,
Da ich sie zuerst erblickt,
Hat mich immer hoch entzückt
Ihre rosenfrische Jugend,
Ihre Sittsamkeit und Tugend
Und die herrlichen Talente.
Aber dennoch denk ich immer,
Daß es auch nicht schaden könnte,
Wäre sie ein bissel schlimmer.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, W., Gedichte. Kritik des Herzens, 1874
Die Menschen, die die Heiligtümer erfunden haben, sind die schlimmsten Bestien.
Paul Richard Luck (1880 - 1940), deutscher Schriftsteller
Quelle: Luck, Stimmen der Stille. Aphorismen, 1919
Ach, fühlt denn nicht jeder aufrichtige Mensch, daß er selbst größer wird, wenn er das verehrt, was wirklich über ihm steht?
Thomas Carlyle (1795 - 1881), schottischer Philosoph, Historiker, Essayist, Geschichtsschreiber und sozialpolitischer Schriftsteller
Quelle: Carlyle, Über Helden und Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geschichte (On Heroes, Hero-Worship, and The Heroic in History), 1841
Wer recht uns peitscht, den lernen wir verehren.
Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), eigentlich Louis Charles-Adélaïde de Chamisso de Boncourt, deutsch-französischer Dichter und Naturforscher
Quelle: Chamisso, Gedichte. Aus: Sage von Alexandern, 1835
Die Menschen beten mit Vorliebe an, was sie selbst nicht besitzen.
Honoré de Balzac (1799 - 1850), französischer Philosoph und Romanautor
Die Verehrung verträgt nämlich nicht die Nähe; sondern hält sich fast immer in der Ferne auf; weil sie, bei persönlicher Gegenwart des Verehrten, wie Butter an der Sonne schmilzt.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Quelle: Schopenhauer, Parerga und Paralipomena, 2 Bde., 1851. Zweiter Band. Kapitel 20. Über Urteil, Kritik, Beifall und Ruhm