146 Zitate und 2 Gedichte über Vergnügen.
Der Mensch ist so geneigt, sich mit dem Gemeinsten abzugeben, Geist und Sinne stumpfen sich so leicht gegen die Eindrücke des Schönen und Vollkommenen ab, daß man die Fähigkeit, es zu empfinden, bei sich auf alle Weise erhalten sollte. Denn einen solchen Genuß kann niemand ganz entbehren, und nur die Ungewohnheit, etwas Gutes zu genießen, ist Ursache, daß viele Menschen schon am Albernen und Abgeschmackten, wenn es nur neu ist, Vergnügen finden. Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Wilhelm Meisters Lehrjahre, 1795/6. 5. Buch, 1. Kap., Serlo's Ansicht
Zerstreuung ist wie eine goldene Wolke, die den Menschen, wär' es auch nur auf kurze Zeit, seinem Elend entrückt.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Lila. Singspiel, 1777. Erstdruck Theater-Kalender auf das Jahr 1778
Man muß oft etwas Tolles unternehmen, um nur wieder eine Zeitlang leben zu können.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gespräche. Mit Friedrich Soret, 21. Dezember 1823
Vergnügen ist das einzige, wofür man leben sollte. Nichts macht so alt wie das Glück.
Oscar Wilde (1854 - 1900), eigentlich Oscar Fingal O'Flahertie Wills, irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor
Quelle: Wilde, Lehren und Sätze zum Gebrauch für die Jugend (Phrases and Philosophies for the Use of the Young), 1894
Das Vergnügen macht sich über kurz oder lang immer bezahlt.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Quelle: Shakespeare, Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream), 1595/1596, Erstdruck 1600
Zu meiner Zeit
Befliß man sich der Heimlichkeit.
Genoß der Jüngling ein Vergnügen,
So war er dankbar und verschwiegen:
Und jetzt entdeckt er's ungescheut.
Friedrich von Hagedorn (1708 - 1754), deutscher Dichter, von Horaz, englischen und französischen Dichtern inspirierter Anakreontiker und Fabeldichter; bewirkte eine Wiederbelebung der Tierfabel
Quelle: Hagedorn, F., Gedichte. Oden und Lieder. Drittes Buch. Aus: Die Alte. Originaltext
Wer an Weltlust hängt, pflückt Blumen;
doch der Tod ergreift ihn schnelle:
Wie ein schlafend Dorf die Sturmflut
rafft er flugs ihn von der Stelle.
Buddha (560 - 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama (Pali: Siddhattha Gotama), Stifter der nach ihm Buddhismus genannten Religion
Quelle: Buddha, Dhammapada. Anthologie von Aussprüchen des Buddha; enthält 423 Sprüche ethischen Inhalts, aufgenommen in den Palikanon unter den Kurzen Texten (Khuddaka-Nikaya) wohl auf dem 2. buddhistischen Konzil im Jahr 383 v. Chr. 47. Vers. Übersetzt von Hans Much, 1920
Wer an Weltlust hängt, pflückt Blumen;
doch des Todes schnelles Wüten
rafft hinweg den Blumensucher
ungestillt im Meer der Blüten.
Buddha (560 - 480 v. Chr.), auch: Siddhartha Gautama (Pali: Siddhattha Gotama), Stifter der nach ihm Buddhismus genannten Religion
Quelle: Buddha, Dhammapada. Anthologie von Aussprüchen des Buddha; enthält 423 Sprüche ethischen Inhalts, aufgenommen in den Palikanon unter den Kurzen Texten (Khuddaka-Nikaya) wohl auf dem 2. buddhistischen Konzil im Jahr 383 v. Chr. 48. Vers. Übersetzt von Hans Much, 1920
Vergnügen ist nichts als ein höchst angenehmer Schmerz.
Heinrich Heine (1797 - 1856), Christian Johann Heinrich Heine (Harry Heine), deutscher Dichter und Romancier, ein Hauptvertreter des Jungen Deutschland, Begründer des modernen Feuilletons
Quelle: Heine, Reisebilder und Reisebriefe. Zweiter Teil. Ideen. Das Buch Le Grand, 1826
Das lebhafteste Vergnügen, das ein Mensch in der Welt haben kann ist, neue Wahrheiten zu entdecken; das nächste von diesem ist, alte Vorurteile loszuwerden.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«