189 Zitate und 13 Gedichte über Verlust.
Nichts zeigt uns so sehr, woran wir hängen, wie die Trauer darüber, es verloren zu haben.
© Peter Amendt (*1944), Franziskaner
Quelle: Amendt, Wenn das Leben uns lehrt (Manuskript), 2007-2023
Im Verlust liegt oft die Erkenntnis, damit etwas gewonnen zu haben.
© Almut Adler (*1951), Fotografin, Autorin, Lyrikerin und Aphoristikerin
Auch wer nicht alles gibt,
kann alles verlieren.
© Ernst Ferstl (*1955), österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker
Quelle: Ferstl, Wegweiser. Neue Aphorismen, Asaro-Verlag 2005
Manche finden immer nur das, was sie nie verloren haben.
© Fritz P. Rinnhofer (1939 - 2020), Marketing- und Verkaufsmanager und Publizist
Quelle: Rinnhofer (Hg.), Weiß-Grüner Zitatenschatz. Von Peter Rosegger bis Fritz P. Rinnhofer, Graz 2002
Seitdem man die Nabelschnur von mir entfernte, klage ich unbewußt – so scheint es – um den Verlust meiner Mitte.
© Arthur Feldmann (1926 - 2012), österreichisch-jüdischer Schriftsteller, 1939 Emigration nach Israel als Aharon Shadmoni, 1956 als André Chademony in Frankreich eingebürgert
Quelle: Feldmann, Kurznachrichten aus der Mördergrube oder Die große Modeschau der nackten Könige, 1993
Wenn die Grippewelle ausbleibt, sind die Apotheker verschnupft.
© Klaus Klages (1938 - 2022), deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger
Quelle: Klages, Das Schlimmste für den Humor ist der Ernstfall. Sprüche und Aproporismen, Up-to-Date-Kalender AG 2003
Weil ich ohne Groll und Klage
Dies Geschick des Lebens trage
Und den Sturm zur Ruh' beschwor:
Meint ihr, daß ich drum vergessen,
Was ich einst so reich besessen,
Was ich, ach, so früh verlor?
Zwar die Tränen sind zergangen,
Zu des Tags bewegtem Prangen
Lernt' ich lächeln wie vorher;
Doch geräuschlos, tief im Herzen,
Gehn die nie verwundnen Schmerzen
Wie ein leiser Strom durchs Meer.
Emanuel Geibel (1815 - 1884), deutscher Lyriker und Dramatiker
Quelle: Geibel, E., Gedichte. Gedichte und Gedenkblätter. Lieder aus alter und neuer Zeit, 27.
Die härtesten Prüfungen, welche wir in dieser Welt durchzumachen haben, sind sicherlich die, Personen auf immer zu verlieren, welche uns teuer sind. Standhaftigkeit, Entschlossenheit, Vernunft sind nur schwache Stützen unter so traurigen Umständen, und wir hören in solchen Augenblicken nur auf unseren Schmerz.
Friedrich II., der Große (1712 - 1786), preußischer König, »Der alte Fritz«
Quelle: Friedrich II. (der Große), Briefe. An Duhan, am 13. März 1737
Es ist eine große Kunst, verlieren zu können. Gesiegt ist schnell mal, das Verlieren muss intensiv gelernt sein.
© Stefan Wittlin (*1961), Schweizer "Medicus-Canis", Kynologe-Hundetherapeut, Tierpsychologe, Buchautor und Kolumnist