87 Zitate und 2 Gedichte über Verrücktheit.
Es ist ein Hauch von Idiotie in allen Menschen,
die kreativer sind als der Durchschnitt.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Aphoretum – Gesammelte Aphorismen, 2010
Ein bisschen verrückt muss man schon sein,
um in dieser Welt normal zu bleiben.
© Lilli U. Kreßner (*1957), Schriftstellerin, Dichterin, Zeitungskolumnistin
Etwas Neurose gehört zum Menschsein
wie der Schimmel zum Käse.
© Paul Mommertz (*1930), deutscher Schriftsteller, Autor von Drehbüchern, Bühnenstücken und Hörspielen
Quelle: Mommertz, Sichtwechsel. Aphorismen über Menschen und Meinungen, 2005
Ich halte alle Menschen solange für verdreht, bis ich
unzweifelhafte Beweise des Gegenteils habe.
Emanuel Mendel (1839 - 1907), deutscher Neurologe und Psychiater sowie Politiker
Verrückt sein
Ich glaube, nicht wenige Menschen
Halten mich für verrückt oder dumm.
Warum das so sein mag?
Ich freue mich über Vögel auf der Straße.
Genauso wie über kleine Kinder, die hinfallen.
Ich freue mich über Trickfilme.
Genauso wie über dumme Witze.
Aber fragt sich mal jemand, warum ich das alles tue?
Ich beneide die Vögel um ihre Freiheit,
Ihre Fähigkeit zu Fliegen.
Ich freue mich über das Wiederaufstehen von Kindern,
Hinfallen – Aufstehen – Ist das etwa schlecht?
In Trickfilmen sehe ich Erinnerung an schöne Zeiten,
Die mich auch zu dem gemacht haben, der ich heute bin.
Dumme Witze zeigen mir, dass bei viel Ernst in der Welt,
Nur eine Kleinigkeit für Licht im Dunkeln sorgen kann.
Wenn ich also bei all den Dingen
An Freiheit, das Nicht-Aufgeben,
Erinnerungen und Hoffnung denke,
Bezweifle ich, verrückt oder dumm zu sein.
© Frank Korablin (*1987), Immobilienökonom
Manchmal denke ich, ich bin verrückt;
aber dann fällt mir auf, dass die anderen es auch sind.
© Stefan Rogal (*1965), Autor, Herausgeber und Kolumnist
Es ist normal, dass die Leute verrückt sind.
© Walter Ludin (*1945), Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner
Die Erklärung eines Verrückten für ein Ding ist immer vollständig und oft in einem rein rationalen Sinn zufriedenstellend.
G. K. Chesterton (1874 - 1936), Gilbert Keith Chesterton, englischer Kriminalautor, Journalist, Erzähler und Essayist
Quelle: Chesterton, Orthodoxy, 1908. Der Besessene (The Maniac). Übers. Aphorismen.de
Es ist ein sonderbarer Unterschied zwischen den Narren, die man einsperrt, und denen, die man in Freiheit lässt. Jene glauben nicht an ihre gegenseitigen Wahnideen, diese dagegen sammeln sich oft zu den größten Scharen unter der Fahne einer Verrücktheit.
August Pauly (1850 - 1914), deutscher Naturwissenschaftler, Philosoph und Aphoristiker
Quelle: Pauly, Aphorismen, 1905