47 Zitate und 3 Gedichte über Versöhnung.
Versöhnt man sich, so bleibt doch etwas hängen.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie zweiter Teil, 1832. 1. Akt, Weitläufiger Saal mit Nebengemächern, Alekto zu Megära
Am Ende söhnet der Geist mit allem uns aus.
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 2 Bde., 1797-99. Zweiter Band. Erstes Buch. Hyperion an Bellarmin
Ist einmal das Eis gebrochen, fließen die Worte der Versöhnung.
© Katharina Eisenlöffel (1932 - 2019), österreichische Aphoristikerin
Quelle: Eisenlöffel, Lebensweisheiten, Trotznauer Buch- und Musikverlag 1997
Es ist leichter, das letzte Wort zu haben,
als den ersten Schritt zu tun.
© Ernst Reinhardt (*1932), Dr. phil., Schweizer Publizist und Aphoristiker
Quelle: Reinhardt, Gedankensprünge. Aphorismen, Friedrich Reinhardt Verlag 2003
Wenn du dich zur Versöhnlichkeit geneigt fühlst, so frage dich vor allem, was dich eigentlich so milde stimmte: schlechtes Gedächtnis, Bequemlichkeit oder Feigheit.
Arthur Schnitzler (1862 - 1931), österreichischer Dramatiker und Erzähler
Quelle: Schnitzler, Buch der Sprüche und Bedenken. Aphorismen und Fragmente, 1927
Wer zum Zorn gereizt wird und nicht zornig wird, der ist ein Esel; wer aber um Versöhnung gebeten wird, und sich nicht versöhnt, der ist ein Teufel.
Abu Hamid al-Ghazali (1058 - 1112), größter persischer Theologe des Islam, wandelte sich vom skeptischen Gelehrten zum ekstatischen Heiligen, gründete in Tus eine theologische Hochschule (Medrese)
Quelle: al-Ghazâlî, Das Elixier der Glückseligkeit (Kīmiyāʾ as-saʿada)
Eine Versöhnung ist keine, die das Herz nicht ganz befreit. Ein Tropfen Haß, der in dem Freudenbecher zurückbleibt, macht den Segenstrank zum Gifte.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805), Johann Christoph Friedrich Schiller, ab 1802 von Schiller, deutscher Arzt, Dichter, Philosoph und Historiker; gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Lyriker
Quelle: Schiller, Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragödie, 1801. 3. Akt, 4. Auftritt, Johanna
Schmähe die Sünde, mit dem Sünder söhne dich aus.
Leo Tolstoi (1828 - 1910), Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, russischer Erzähler und Romanautor
Quelle: Tolstoi, Für alle Tage. Ein Lebensbuch. Erste vollständig autorisierte Übersetzung, hg. von Dr. E. H. Schmitt und Dr. A. Skarva, 2 Bde., Dresden 1906/07
Nichts ist gefährlicher, als zwei Menschen auszusöhnen – man müßte denn der eine selber sein; sie zu entzweien, ist viel sicherer und leichter.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Hesperus oder 45 Hundsposttage. Eine Lebensbeschreibung, 3 Bde., 1795. Zweites Heftlein. 21. Hundposttag
Selige, heilige Tage, welche auf die Versöhnungsstunde der Menschen folgen! Die Liebe ist wieder blöde und jungfräulich, der Geliebte neu und verklärt, das Herz feiert seinen Mai, und die Auferstandenen vom Schlachtfelde begreifen den vorigen vergessenen Krieg nicht.
Jean Paul (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge
Quelle: Jean Paul, Flegeljahre, 4 Bde., 1804-1805. Drittes Bändchen. Nr. 33. Strahlglimmer