479 Zitate und 9 Gedichte über Verstehen.
Wieviel einer versteht, hängt davon ab,
wieviel er schon verstanden hat.
© Michael Richter (*1952), Dr. phil., deutscher Zeithistoriker und Aphoristiker
Quelle: Richter, Wortbruch. Aphorismen, verbum Verlag 1993
Die Meisten schätzen nicht, was sie verstehn; aber was sie nicht fassen können, verehren sie.
Baltasar Gracián y Morales (1601 - 1658), spanischer Jesuit, Moralphilosoph und Schriftsteller
Quelle: Gracián, Handorakel und die Kunst der Weltklugheit (Oráculo manual y arte de prudencia), 1647. Erste deutsche Übersetzung 1711. Hier in der Übersetzung von Arthur Schopenhauer 1828-32, Erstdruck 1871. [253.]
Verständnis für jedwedes Leid,
Erbarmen mild mit jedem Fehle;
Daran in dieser Zeitlichkeit,
Erkennst Du die erwählte Seele.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen. Parabeln, Märchen und Gedichte (= Gesammelte Schriften, 1. Band), 1893
Nun versteh' ich den Menschen erst, da ich ferne von ihm und in der Einsamkeit lebe!
Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), Johann Christian Friedrich Hölderlin, deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker (begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)
Quelle: Waiblinger, Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn, entstanden 1827-28, Erstdruck 1831. Das Zitat stammt möglicherweise aus einem verschollenen, von Eduard Mörike verschenkten Blatt.
Wer alles schwarz-weiß sieht, ist farbenblind.
© Volkmar Frank (*1962), Dichter und Aphoristiker
Quelle: Frank, Aus einem Manuskript
Alles beginnt und vieles endet mit dem Verstehen.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Erst das Verstehen seiner selbst macht das Verstehen anderer möglich, und darum missversteht sich die Welt.
Otto von Loeben (1786 - 1825), Otto Heinrich Graf von Loeben, auch Isidorus Orientalis oder Kuckuck Waldbruder, deutscher Dichter der romantischen Bewegung, Freund und Wegbereiter von Joseph von Eichendorff, gehörte später dem Dichterkreis um Ludwig Tieck an
Quelle: Loeben, Lotosblätter. Fragmente von Isidorus, 2 Bde., 1817
Man begreift nur, was man selbst machen kann, und man faßt nur, was man selbst hervorbringen kann.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Briefe. An Carl Friedrich Zelter, 28. März 1804
Auch das Verstehen hat seine Launen und Schrullen.
© Billy (1932 - 2019), eigentlich Walter Fürst, Schweizer Aphoristiker
Quelle: Billy, Aphoretum – Gesammelte Aphorismen, 2010
Wir können von anderen kein Verstehen erwarten, bestenfalls Verständnis.
© Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler