311 Zitate und 64 Gedichte über Wunsch.
Vieles wünscht sich der Mensch, und doch bedarf er nur wenig,
denn die Tage sind kurz, und beschränkt der Sterblichen Schicksal.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Hermann und Dorothea. Versepos, 1797. Polyhymnia. Der Weltbürger, Pfarrer zu einem Apotheker und einem Wirt
Die Bauernmädchen aber sind
In Ruhe mehr genährt,
Und darum wünschen sie geschwind,
Was jede Mutter wehrt.
Oft stoßen schöckernd Bräute
Den Bräut'gam in die Seite,
Denn von der Arbeit, die sie tun,
Sich zu erholen, auszuruh'n,
Das können sie dabei.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Nachlese. Neue Lieder, hier aus: Kinderverstand
Unendliches umfaßt der weite Wunsch,
Nur Endliches gewährt das enge Leben.
Ernst Raupach (1784 - 1852), Ernst Benjamin Salomo Raupach, deutscher Dramatiker
Quelle: Raupach, Tassos Tod. Trauerspiel in fünf Aufzügen, 1835. 4. Akt, 5. Auftritt, Antonio
Wunsch eines jungen Mädchens
O fände für mich
Ein Bräutigam sich!
Wie schön ist's nicht da,
Man nennt uns 'Mama'.
Da braucht man zum Nähen
Zur Schul' nicht zu gehen;
Da kann man befehlen,
Hat Mägde, darf schmälen,
Man wählt sich die Kleider,
Nach Gusto den Schneider.
Da läßt man spazieren
Auf Bälle sich führen,
Und fragt nicht erst lange
Papa und Mama.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, J. W., Gedichte. Nachlese. Neue Lieder
Ich bin zu alt, um nur zu spielen,
Zu jung, um ohne Wunsch zu sein.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung
Quelle: Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil, 1808. Studierzimmer. Faust zu Mephistopheles
Unerfüllbare Wünsche werden als ›fromme‹ bezeichnet. Man scheint anzunehmen, daß nur die profanen in Erfüllung gehen.
Marie von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), Marie Freifrau Ebner von Eschenbach, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: Ebner-Eschenbach, Aphorismen, 1911
Der Wunsch ist der Vater des Gedankens.
William Shakespeare (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter
Niemals
Wonach du sehnlich ausgeschaut,
Es wurde dir beschieden.
Du triumphierst und jubelst laut:
Jetzt hab ich endlich Frieden!
Ach, Freundchen, rede nicht so wild,
Bezähme deine Zunge!
Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
Kriegt augenblicklich Junge.
Wilhelm Busch (1832 - 1908), deutscher Zeichner, Maler und Schriftsteller
Quelle: Busch, W., Gedichte. Schein und Sein, 1909
Man soll das, was man hat, nicht beeinträchtigen durch die Begierde nach ihm, was man nicht hat, sondern bedenken, daß auch dies zu dem Wünschenswerten gehörte.
Epikur von Samos (341 - 271 v. Chr.), griechischer Philosoph
Quelle: Nestle, Die Nachsokratiker, 2 Bde., 1923. Aus der Spruchsammlung 'Also sprach Epikuros' [35]
Wünschen ist ein Anzeichen von Genesung oder Besserung.
Friedrich Nietzsche (1844 - 1900), Friedrich Wilhelm Nietzsche, deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller
Quelle: Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister, 1878 (2. erweiterte Auflage 1886). Zweiter Band. Erste Abteilung. Vermischte Meinungen und Sprüche